john carter
einige der früheren arbeiten in dieser ausstellung, z.b. die kleine skulptur "painted structure: squares" (1983) basieren auf einem konzept von negativen und positiven räumen, die genau nach flächen-inhalt errechnet sind (siehe fig. 1). dies brachte recht überraschende ergebnisse. es ist kaum zu glauben, daß das innere quadrat den gleichen flächeninhalt besitzt, wie das ihn umgebende dünne band, dies ist jedoch der fall.
die arbeit "assembly of rectangles i" (1981) z.b. ist flacher und mehr wie ein bild (siehe fig. 2). hier gibt es drei figuren, alle mit dem gleichen flächeninhalt, eine davon ist über die beiden anderen gelegt und zwar genau auf der seitenhalbierenden, sie verdeckt die halbe oberfläche der einen und die halbe oberfläche der anderen form.
eine andere arbeit aus dieser periode z.b. "equal areas within a square" (1983), ist ein quadrat, das vier innere formen einschließt (siehe fig. 3). jede dieser formen hat den gleichen flächeninhalt, ungefähr 400 quadrat-cm, aber jede dieser formen ist ein unterschiedliches rechteck. diese vier formen zusammen entsprechen der oberfläche der negativform und bilden somit eine exakte entsprechnung von flächen und formen.
die tiefe dieser arbeit ergibt sich nun wiederum aus einer fläche, die sich nach hinten stülpt und die wand berührt. die tiefe ist flächengleich der aus dem innern des quadrates ausgeschnittenen fläche. so geht nichts verloren, es gibt keinen abfall! die gesamte negativfläche ist zu seitenflächen geworden. auf diese weise wird das quadrat zu einer fläche, die von der wand wegfliegt. "corner – equal areas and spaces" (1985) zeigt die gleiche vorgehensweise (siehe fig. 4).
1979 arbeitete ich an einem thema: "rahmen" (siehe fig. 5 & 6), diese obiekte arbeiten mit der leeren form, oder dem negativen umriß. diese leeren formen sollten eine kraft haben, ebenso stark wie der rahmen, der sie umschließt. die rahmen ließen die leeren flächen handgreiflich werden. diese werkgruppe besteht jeweils aus paaren, in denen ganz offensichtliche ähnlichkeiten vergleichend einander gegenübergestellt sind.
in einer anderen hier ausgestellten arbeit "untitled theme: pierced blue square" (1986), haben die sehr kleinen löcher offensichtlich die gleiche visuelle kraft wie die fläche, in die sie hineingeschnitten wurden (siehe fig. 7). du kannst diese arbeit in zwei richtungen lesen; entweder als bänder mit löchern dazwischen oder als ein quadrat mit scheinbar zufälligen löchern. ich mag einen anderen aspekt dieser arbeit, nämlich die tatsache, daß die löcher wie skulpturen sind. sie sind dreidimensional und haben doch einen grafischen effekt. auf den ersten blick nimmst du sie als gemalte flächen wahr. erst wenn du dich der arbeit näherst, erkennst du, daß es sich um reale löcher handelt.