französische konstruktive
marcelle cahn, jean gorin, aurélie nemours, michel seuphor, francois thépot
1973
original-serigraphie auf bütten
60 × 60 cm
edition hoffmann
auflage von 100 + 35 e.d’a.
signiert, datiert und nummeriert
6-teiliges mappenwerk
herausgeber:in: edition hoffmann
druck: edition hoffmann
5000 € inkl. MwSt.
es ist oft gesagt worden, daß sich frankreich schon von natur aus einer geometrischen kunst widersetzt. dabei wurde aber ein wenig schnell die rolle vergessen, die die kubistischen maler bei der entwicklung dieses jahrhunderts in richtung auf die geometrie gespielt haben, sowie der entscheidende einfluß, den sie auf die russen ausgeübt haben. und ist es nicht auch paris, wo mondrian aus den kubistischen vorstellungen die radikalsten konsequenzen zog und zwischen 1928 und 1932 seine klassischsten neo-plastischen bilder malte?
es trifft zwar auch zu, daß lange jahre hindurch jean gorin sein einziger französischer schüler war. der eine übrigens sowie der andere in der öffentlichkeit völlig unbekannt. diejenigen, die in diesem zeitraum zwischen den beiden kriegen gelebt haben, wissen, daß der grund für diese leere in der surrealistischen reaktion und in dem großen, damit einhergehenden werbelärm zu suchen ist.
seit einigen jahren haben sich die dinge stark entwickelt, in frankreich wie anderswo auch, das land eines descartes oder der encyclopedisten konnte gegenüber dem universalismus der geometrischen abstraktion nicht lange unempfindlich bleiben. die jungen, die sich darin üben, sind heute in frankreich so zahlreich wie in den anderen europäischen ländern.
die hier vorliegende mappe beschränkt sich auf fünf namen und zeigt damit diejenigen, die sich schon seit langem auf diesem wege befinden, und die jetzt noch leben und in ihrer produktion nicht nachlassen, zwei hervorragende frauen, marcelle cahn und aurélie nemours. die eine hat sich ganz der soliden maßvollen architektur verschrieben; die andere, leicht und heiter, ist vom wesentlichen nicht minder fasziniert. wie auch gorin, der endlich den weltweiten ruf genießt, den er aufgrund seiner arbeit und seiner redlichkeit mehr als verdient hat, war marcelle cahn an der ausstellung „cercle et carré" (kreis und quadrat) 1930 beteiligt.
zweifelsohne ist thépot der qualifizierteste representant der folgenden generation. ich kenne wenige beispiele einer so anspruchsvollen haltung wie die seine. seine bilder sind schwarze diamanten die er unter dem aufprall einer farbe, die immer die einzige ist, vibrieren läßt.
schließlich wurde gewünscht, daß ich meine waagrechte linie, meine fließende spur, meine unterschrift, hinzufüge.
michel seuphor, 1973